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Mitgliederausflug - Stadtführung: Schweinfurter Geheimnisse

Bei schwülwarmen Wetter trafen sich zu unserem jährlich stattfindenden Mitgliederausflug etliche (ehemalige) Lehrer, (ehemalige) Schüler, Fördervereins- und Elternbeiratsmitglieder und weitere interessierte Gäste. Nach einer kurzen Begrüßung vor dem Rückert-Denkmal wurde in den nächsten gut eineinhalb Stunden das ein oder andere Schweinfurter Geheimnis durch Herrn Wölfel, unserem Stadtführer, gelüftet.

Wir erfuhren nicht nur, dass Friedrich Rückert mit einer Größe von 2,04 Meter damals ein wirklich großer Dichter war, sondern auch beachtliche 20.000 Gedichte schrieb und nicht zuletzt einige dutzend verschiedene Sprachen verstand. 

An der Johanniskirche angekommen – dem ältesten Bauwerk der Stadt –, grübelten wir über die Wetzrillen an der Wand der Südseite der Kirche. Es gibt zwar mehr als 20 Theorien, was diese bedeuten bzw. wie diese entstanden sind, aber es gibt keine Beweise, welche die Richtige ist. Eine Möglichkeit wäre, dass die Bürger als Schutz vor der Pest aus dem weichen Sandstein Staub herauskratzen und diesen als „Arznei“ einnahmen. Eine andere Sichtweise, dass die Rillen durch das Wetzen von Schwertern entstanden sein sollen, ist eher unwahrscheinlich, da Sandstein sehr weich ist und man Klingen unmöglich hätte schärfen können.

Stadtführung

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Weiter ging es zum weißen Turm an der Stadtmauer. Dieser heißt nicht wegen seiner frischen weißen Farbe so, sondern weil früher sein mit Bleiplatten belegtes Dach im Sonnenschein weiß leuchtete. Im Inneren des Turmes war es wesentlich kühler und wir erfrischten uns bei unserem kurzen Gang unter dem „Unteren Wall“ und die „Krumme Gasse“ hindurch. Wieder am Tageslicht angelangt, ging es an der Stadtmauer entlang durch den ebenfalls sehr alten Stadtteil „Zürch“ mit der St. Salvator Kirche bis zum Schrotturm.

Dieser Turm, der ursprünglich eigentlich ein außenliegendes Treppenhaus eines Wohnhauses war, wurde später tatsächlich zur Schrotkugelherstellung genutzt. Flüssiges Blei tropfte im Innern der Wendeltreppe durch einen Sieb nach unten in kaltes Wasser, wurde wieder fest und schon war die Kugel entstanden. Da großes Interesse an einer Besteigung des Turmes bestand, durften wir die weit über 100 Treppen hochsteigen und einen interessanten Ausblick über die Dächer Schweinfurts und auf so manchen verstecken Balkon genießen. Am Ende wurde noch verraten, wie der Name Schweinfurt entstanden ist: Es wurden vor langer, langer Zeit Schweine geopfert und die Köpfe an der Furt aufgespießt, um diese vor bösen Geistern zu schützen.

Bevor es zur Stärkung und dem gemütlichen Beisammensein ins Maincafe ging, bedankte sich Kirstin Biesold für die rege Teilnahme und bei Herrn Wölfel für die kurzweilige und informative Führung. Ich denke, wir freuen uns alle schon auf den nächsten schönen gemeinsamen Ausflug.

Alle Bilder dieser Stadtführung finden Sie hier.

Text: Sabine Böhnlein
Bilder: Sabine Böhnlein, Florian Köhler

 

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