Streitschlichter - Interview
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Interview
Am 20. März 2015 trafen sich Ute Walter und Florian Köhler (beide aus dem Vorstand des Fördervereins) zu einem Interview mit Inge Schartner, Jutta Rösch und Arnhield Betz-Riek (betreuende Lehrkräfte des Streitschlichter-Projekts) und den Streitschlichtern Cedric F., Jana A., Jana W. und Linus A. (8. Jahrgangsstufe Gymnasium) sowie Lea S. und Lena G. (10 Jahrgangsstufe Realschule). Mit Hilfe von ein paar Fragen, wollten wir die Arbeit der Streitschlichter vorstellen und die Motivation der Schüler, sich ausbilden zu lassen hinterfragen.
Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, dass sie sich für diese Aktion Zeit genommen haben.
Das Bild zeigt in der hinteren Ecke: Jana W., Lea S., Lena G. (mit Schild), Cedric F., Linus A., Ute Walter
Die vordere Ecke war besetzt mit Jutta Rösch (hält die Leuchte), Inge Schartner, Florian Köhler
Förderverein: Warum wird man eigentlich Streitschlichter?
Förderverein: Wie läuft so eine Ausbildung ab?
Jana A.: | Man lernt auf die Streitenden zuzugehen, sie anzuhören und mit ihnen zusammen einen Weg zu finden den Streit aus der Welt zu schaffen. |
Linus A.: | Ganz am Anfang lernt man von den erfahreneren Streitschlichtern die einzelnen Schritte einer Schlichtung und wendet diese dann auch im Beisein von den Älteren an. Nach und nach lernt man so immer mehr dazu und wenn man alle Schritte beherrscht, kann man alleine eine Schlichtung durchführen. |
I. Schartner: | So viele Streitschlichter wie in diesem Schuljahr waren noch nie bei uns am Rathenau tätig. 28 Schüler sind derzeit als Streitschlichter im Einsatz. |
J. Rösch: | Vor drei Jahren hatten wir ein eine Gruppe eingeladen, die ein pädagogisches Theater mit den Schülern gespielt haben. Hier wurden nicht nur die Streitschlichter geschult sondern ganze Klassen einbezogen. Konkret wurden verschiedene Situationen real nachgespielt und danach erklärt und geübt wie man sich richtig verhält und couragiert handelt. |
U. Walter: | Wäre es sinnvoll dieses pädagogische Theater wieder mal an die Schule zu holen? |
I. Schartner: | Ja sehr, denn dort werden z. B. auch Pöbeleien im Bus nachgestellt und das betrifft ja alle Schüler. Es wird dort auch gezeigt, wie man richtig reagiert. |
Förderverein: Gab es Situationen in denen ihr an Eure Grenzen gestoßen seid?
Förderverein: Wann und in welchen Jahrgangsstufen müsst ihr denn am meisten schlichten?
Lena G.: | Es ist nicht selten, dass gerade vor den Ferien die Leute 'anfangen zu spinnen' und sich häufiger streiten. Besonders merkte man dies auch vor den letzten Weihnachtsferien. Den ganzen Herbst über war es ziemlich ruhig und die letzten Wochen vor Weihnachten waren häufig alle drei Zimmer, in denen wir unsere Streitschlichtergespräche halten, belegt. |
Lea S.: | Gerade aber in den Einstiegsklassen sind die Kinder in der Findungsphase und geraten häufig aneinander. |
Lena G.: | Die Neuen kennen nur Freund oder Feind, schwarz oder weiß und haben noch nicht verstanden, dass man auch mit den anderen die man vielleicht nicht so mag, auch auskommen muss. Deshalb macht auch die Unterstufe bis zu 90 Prozent der Schlichtungsfälle aus. |
I. Schartner: | Die Schüler werden sensibler für das Thema Streit und wie man miteinander umgehen sollte. |
Förderverein: Wie häufig seid Ihr so im Einsatz und wie sieht Euer Alltag aus?
Förderverein: Was macht Ihr sonst noch?
J. Rösch: | Für unser Projekt bzw. die Teilnehmer haben wir alljährlich einen separaten Wandertag. Hierbei steht die Teambildung (z. B. beim Besuch des Klettergartens) im Vordergrund. Wer sich das ganze Jahr für die Schule einsetzt, soll auch eine Anerkennung erhalten. |
I. Schartner: | Diese Jahr besuchen wir vielleicht einen Parcours in der Rhön, wo man eine Art Minigolf-Parcours - jedoch mit Frisbee-Scheiben durchlaufen kann. |
J. Rösch: | Unser Ausflug soll immer etwas sein um die Gemeinschaft zu stärken |
U. Walter: | Lasst uns wissen wann es wohin geht. Gerne werden wir euch Proviant für eure Reise mit auf den Weg schicken. Denn auch wir denken, dass so viel ehrenamtliches Engagement eine entsprechende Anerkennung verdient. |