Dance Criolla - Pressestimmen/Rückblick

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Stehende Ovationen für den Kammerchor: Zauberhaft, schlicht und farbenfroh

Der Haßfurter Kammerchor erntet stehende Ovationen für seinen Auftritt

Zehn Minuten stehende Ovationen – das war der verdiente Dank, den der Haßfurter Kammerchor für sein Konzert „Ursprünge“ in Haßfurts Stadtpfarrkirche erhielt. Zusammen mit einem Barockorchester, der peruanischen Gruppe „Sayari-Pankara“, dem Oberstufenchor des Rathenau-Gymnasiums Schweinfurt und der Tanz-Projekt-Gruppe „Dance Criolla“ hatten sie unter der Leitung von Oliver Kunkel ein Programm mit Werken von Mozart, Henryk Gorecki und Ariel Ramirez geboten.

Nur 20 Sänger stark bot der Kammerchor als erstes Beispiel für eine „Musik von ursprünglicher Religiosität und Musizierfreude“ mit Mozarts „Vesperae Sollennes“. Sehr ausgefeilt in der Behandlung jedes einzelnen Tones war diese Interpretation eine Verbindung von Sorgfalt und Frische. Das Kammerorchester erwies sich auf historischen Instrumenten, dem neben Streichern auch Naturtrompeten angehörten, als souveräner Begleiter, was Präzision und Vielseitigkeit anbelangt. So entstand eine klanglich sehr ausgewogene Interpretation.

Die Solisten Sven Fürst (Bass) Benedikt Nawrath (Tenor) und Barbara Werner (Alt) sowie Silke Evers (Sopran) gaben ein geschlossenes Ensemble, das sich bestens in den Fluss der sechs Teile der „Vesperae“ einfügte. Herausragend gelang Silke Evers das „Laudate Dominum“, der populäre langsame Satz des Werks. Als Brücke zum anderen großen Werk des Abends durfte man Henryk Goreckis Chorstück „Totus Tuus“ erleben. Das Werk, wurde zum Besuch von Papst Johannes Paul II. in seiner Heimat Polen 1987 geschrieben und ist authentischer Ausdruck der tiefen Marienverehrung in Polen. Dieses Dokument einer folkloristisch-ursprünglichen Religiosität mitten im Europa des 20. Jahrhunderts sang der Chor mit einer solchen Reinheit und Schlichtheit, dass große Rührung im Raum herrschte.

 

Dance CriollaFolklore im Stile der Pampas

Folklore und Glauben äußerte sich dann im Hauptwerk des Abends auf eine wiederum völlig andere Weise. Auch zur „Misa Criolla“ des argentinischen Komponisten Ariel Ramirez hatte man eine stilechte, authentische Begleitung engagiert: „Sayari-Pankara“, bestehend aus fünf peruanischen und zwei deutschen Musikern, die auf originalen Flöten, Trommeln und Gitarreninstrumenten Lateinamerikas mit einer solchen Vitalität musizierten, dass die Sätze der „Misa“, die folkloristische Stile der Pampas, der Anden und Boliviens auf wunderbare Weise mit der Mess-Liturgie verbunden sind.

Tenor José Miranda, der auch die Charango, jene hohe Gitarre mit dem eindringlichen Klang spielte, erwies sich als perfekte solistische Besetzung. Ihm gelangen die eindringlichen Klagen wie der Indio-Gesang „Yaravi“ im Gloria genauso eindrucksvoll wie die kraftvoll, rasanten Parts etwa im Credo. Seine wahrlich musikalische Kraft nahm der Chor, der nun um den Oberstufen- und Lehrerchor des Walther-Rathenau-Gymnasiums erweitert wurde, gekonnt auf. Ohne der Gefahr der Verschleppung zu erliegen, führte er die Kraft und Vitalität der brillanten Instrumentalgruppe weiter, sang dynamisch, spannungsvoll und dabei ungemein präzise.

 

Schlicht und farbenfroh

So wirkte das Musizieren dieser unterschiedlichen Gruppen tatsächlich wie „aus einem Guss“. Das war nicht zuletzt ein Ergebnis der klaren Führung Kunkels. Ein besonderes Erlebnis war dazu die Choreographie von Violanta de Raulino, einer professionellen Ballettpädagogin, die die Tänzerinnen des Schul-Tanz-Projektes „Dance Criolla“ vor dem Altar dazu boten. Die sieben Schülerinnen der Rathenau-Schulen und die beiden Mitglieder der „Raulino-Danse-Group“ strahlten in zauberhaft schlichten, einfarbigen Kleidern, die Kindlichkeit wie die lateinamerikanische Farbenfreude gleichermaßen aus.

Intensiv und differenziert reckte sich etwa Solistin Anne Fasel zum Kyrie gen Himmel bis sie demütig den Kopf auf die Hände legte. Zu den schnelleren Teilen tanzten die Mädchen mit weichen, schwingenden Bewegungen, die den gesamten Raum zwischen Altar und Gestühl in immer neuen fantasievollen Figuren erschlossen. Die eindrucksvolle Tanzvorführung war der Höhepunkt eines unermüdlichen Trainings zweier Gruppen von Schülern seit Oktober des vergangenen Jahres.

So galt die Begeisterung in der vollbesetzten Stadtpfarrkirche der faszinierenden Vielfalt des Programms wie der spürbar ansteckenden Musizierweise aller Gruppen an diesem Abend. Da dürfte es dem Kammerchor leicht fallen, noch Sänger zu finden, die sich für die im Programmheft angekündigte Johannespassion im nächsten Jahr zu ihnen gesellen.

Auszug aus der Mainpost vom 17.06.2008
Autor: Snater
Bild: Snater


 

Getanzte Bekenntnisse

Erfolgreiches Kirchenmusik-Projekt mit Rathenau-Schülern und Profis

Ein Schulprojekt kann fruchtbarer und gelungener nicht enden: Zwei fulminante Konzerte mit dem Thema „Ursprünge – Origines“ bildeten den Abschluss einer Kooperative der Choreografin Violanta de Raulino mit dem Musik-Fachbetreuer der Walther-Rathenau-Schulen, Oliver Kunkel.

Dance CriollaUnter deren Regie entstand in neunmonatiger Vorbereitungs-, Trainings- und Probenarbeit eine ungewöhnliche und anspruchsvolle Instrumental-, Chor- und Tanzperformance mit Rathenau-Schülern und -Lehrern einerseits und erfahrenen Chorsängern und Profi-Musikern andererseits. Rund 200 begeisterte Zuschauer in der St.-Michaels-Kirche forderten mit stehenden Ovationen weitere Zugaben. Mit Mozarts „Vesperae Sollennes de Confessore“ (feierliche Bekenntnisvespern) bereiteten Haßfurter Kammerchor und Kammerorchester zum Auftakt mit den Solisten Anne Ellersiek (Sopran), Barbara Werner (Alt), Benedikt Nawrath (Tenor) und Sven Fürst (Bass) ein beeindruckend harmonisches Klangerlebnis unter der Leitung von Oliver Kunkel.

 

Inniger Marien-Hymnus

Anschließend debütierten die ersten Kunkel-Eleven: Mitglieder der Gesangs-AG der Rathenau-Schulen erfüllten mit dem Haßfurter Kammerchor das Kirchenrund mit dem innigen Marienverehrungs-Hymnus „Totus tuus“ (Ganz dein). Schwerelos und intensiv, fast meditativ bannte das getragene Werk des polnischen Komponisten Henryk Mikolaj Górecki die Aufmerksamkeit der Zuhörer. Was dieser ruhigen Klanginsel folgte, entsprach nicht dem mitteleuropäischen Kirchenmusikverständnis: Die „Misa Criolla“ (kreolische Messe) des Argentiniers Ariel Ramirez setzt ein „Amen“ in temperamentvoller Rhythmik.

Die fünf liturgischen Teile projizieren christliche Glaubenselemente in die ursprüngliche Kultur Lateinamerikas. Mit nur wenigen Rhythmusschlägen, Panflöten- und Gitarrenklängen versetzte die peruanische Truppe „Sayari-Pankara“ zusammen mit Rathenau-Percussion-Schülern das Publikum in die nordargentinische Hochebene.

Durchdringend und echogleich wie in einsamen Bergregionen hallten die „Christo“-Rufe von Tenor José Miranda durch die Kirche. Mit dem Oberstufen- und Lehrerchor der Rathenau-Schulen sowie dem Haßfurter Kammerchor spannten er und Chorleiter Kunkel den musikalischen Bogen von Europa nach Lateinamerika.

Und sie bereiteten den Boden für die ausdrucksstarken Choreografien von Violanta de Raulino. Neun junge Tänzerinnen der „Modern-Dance“-Gruppe der Rathenau-Schulen sowie der „Raulino Dance Group“ interpretierten die inhaltsschweren Klangbilder. In den schlichten Kittelkleidern der Elevinnen spiegelte sich die farbenprächtige argentinische Kleidungstradition wieder.

 

Exakt ausgeführte Figuren

Mal ausgelassen, mal melancholisch kombinierte de Raulino Folkloristisches und Bewegungsgut tanzender Priester. Hochkonzentriert erfüllten die Tänzerinnen den Altarraum mit exakt ausgeführten Individual- und Gruppenfiguren, die deutlich höhere Ansprüche an klassische Balletttechniken stellten als manch standardisierter Jazztanz im Schulsportunterricht.

Auszug aus der Mainpost vom 17.06.2008
Autor: Gabi Kriese
Bild: Gabi Kriese


 

Musik tanzen

Abschluss des Tanzprojektes an den Rathenau-Schulen: Konzert in St.Michael

Als sich die Tänzerin und Choreografin Violanta de Raulino und der Musiklehrer Oliver Kunkel im Sommer vergangenen Jahres kennen lernten, ahnten sie noch nicht, welch großes Projekt aus dieser Begegnung entstehen würde. Am 15. Juni ist es soweit: Nach neun Monaten Arbeit mit Schülern am „Rathenau“ findet in der Kirche St. Michael ein Konzert unter dem Titel „Ursprünge – Origines“ statt.

Die Aufführungen (die erste ist am 14. Juni in Haßfurt) sind in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: Schüler singen und spielen gemeinsam mit erfahrenen Sängern und Musikern, darunter einige Profis. Mit „Sayari-Pankara“ wurde ein Ensemble aus Peru verpflichtet, das mit lateinamerikanischen Schlag- und Zupfinstrumenten spielt. Ein Mitglied der Gruppe, Juan Osorio, lebt in Schweinfurt und probte in den vergangenen Wochen mit der Percussion-Group der Schule. Schließlich die Verbindung zum Tanz. Die Modern Dance Gruppe der Rathenau-Schulen unter Leitung von Violanta de Raulino wird die Musik in Tanz umsetzen.

Musikalischer Leiter ist Oliver Kunkel, Musikfachbetreuer der Walther-Rathenau-Schulen. Veranstalter ist der von ihm gegründete Haßfurter Kammerchor. Außerdem mit auf der Bühne: der Oberstufenchor der Schule, der von einigen Lehrkräften verstärkt wird und ein klassisches Orchester, das auf historischen Instrumenten spielt.

Dance CriollaIm Mittelpunkt des Abends wird die Misa Criolla von Ariel Ramirez stehen, das bekannteste kirchenmusikalische Werk aus Lateinamerika. Sie greift im Ablauf einer lateinischen Messe bei jedem Abschnitt auf ein neues Vorbild lateinamerikanischer Folklore zurück, so Kunkel: mal melancholisch trauernd an die Weite der Pampas gemahnend, mal ausgelassen feiernd. Für den Solopart wurde der peruanische Tenor José Miranda verpflichtet. Das Konzert ist Höhepunkt und Abschluss des Tanz-Projekts von de Raulino und Kunkel. Violanta de Raulino ist Ballettpädagogin mit Lehrbefugnis, anerkannte Choreografin und Gründungsmitglied der kürzlich in Bamberg ins Leben gerufenen Stiftung „Künstler für Kinder“. Seit Oktober trainiert sie an den Rathenau-Schulen sechs Mädchen für diese Aufführung. Keine von ihnen hatte vorher Balletterfahrung.

Die Choreographie von Violanta de Raulino basiert auf traditionellen argentinischen Tänzen, in die sie Elemente des Bewegungsgutes der „Tanzenden Priester“ der frühen katholischen Kirche und der vorspanischen Kultur einfließen ließ. Auch einige Bewegungsideen der Schülerinnen konnte sie mit verwerten. Von ihr stammen auch die Kostüme. Zwei Mitglieder der Raulino Danse Group unterstützen die Schülerinnen. Die Ballettpädagogin verbindet mit dem Projekt die Hoffnung, dass das Fach Tanz in den Lehrplan Schweinfurter Schulen aufgenommen wird. Ihr Lehrauftrag an den Walther-Rathenau-Schulen ist auf dieses Schuljahr begrenzt.

Als europäisches Gegenstück bringt der Kammerchor Haßfurt Mozarts „Vesperae Sollennes“. Ein Werk voll jugendlicher Direktheit und Musizierfreude, sagt Kunkel, dass Mozart in eine faszinierende Nähe zur Misa Criolla bringe. Als Solisten sind Anne Ellersiek (Sopran), Barbara Werner (Alt), Benedikt Nawrath (Tenor) und Sven Fürst (Bass), alle aus Würzburg, zu hören. Zwischen beiden großen Werken steht als feine Klanginsel ein A-Cappella-Werk des polnischen Komponisten Henryk Gorecki mit dem Titel „Totus Tuus“, das zum Besuch von Papst Johannes Paul II. 1987 in seiner Heimat komponiert wurde.

Karten für das Konzert am 15. Juni in St. Michael, im Zeughaus, Tel. (0 97 21) 54 88 19, im Sekretariat der Rathenau-Schulen und an der Abendkasse.

Auszug aus der Mainpost vom 06.06.2008
Autor: Katharina Winterhalter
Bild: Violanta Stromeyer de Raulino


 

Rückblick

Auszug aus dem Jahresbericht der Rathenau Schulen 2007/2008

Dance Criolla

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